Galerie Enrico Giacometti

Formschöne Skulpturen und Stahlmöbel
Enrico Giacometti gibt in St. Moritz einen Einblick in sein Schaffen Menschenfiguren und Gebrauchsgegenstände aus Metall sind derzeit in der Réduit-Passage zu sehen. Geschaffen von Enrico Giacometti, der in seiner neuen Galerie noch weiteren Künstlern Raum bietet.

In der St. Moritzer Réduit Passage gibt es gleich mehrere Geschäfte. Wer die Treppenverbindung zwischen der Via Serlas und der Piazza Mauritius nutzt, wird unweigerlich auch an Enrico Giacomettis Galerie vorbeigehen. Oder besser noch: er oder sie sollte am besten einen Halt einschalten, um sich die aktuelle Ausstellung anzusehen. Der in Lavin geborene Künstler hat die Räumlichkeiten an der Via Maistra 10 zwar schon vor knapp einem Jahr gemietet und einige seiner Objekte ausgestellt, doch jetzt zeigt er auf 180 Quadratmetern seine erste umfangreiche Ausstellung. Es ist nicht verwunderlich, dass Giacometti ausschliesslich mit Stahl arbeitet, genauer mit dem dunklen Blaublechstahl, denn dieser Werkstoff ist dem gelernten Metallschlosser und Metallbauzeichner sehr vertraut. Sein ausgeprägtes Interesse am gestalterischen Schaffen zeigte sich schon in seiner Kindheit beim Schnitzen von Holzfiguren. Und so sehen sich Galeriebesucher unvermittelt einer Vielzahl von Stahlfiguren gegenüber, die zumeist als Gruppenensembles angeordnet sind.

Menschenfiguren mit Ausstrahlung
Hochgewachsen und schlank stehen die aufs Wesentliche reduzierten Menschengestalten auf ihren Metallsockeln. Schlicht und elegant entfalten diese statischen Figuren eine grosse Wirkung im Raum – nicht zuletzt wegen der Zwischenräume, welche eine Leere zur Masse der Körper setzen. Unter diesen metallenen Exponaten sticht die «Famiglia I» hervor: Unschwer sind aufgrund ihrer unterschiedlichen Körpergrösse Vater, Mutter und drei Kinder zu erkennen. Ins Auge sticht auch eine vereinzelte Skulptur, welche zwei Personen in sich vereint: Mann und Frau. Das Rechteck bildet das Grundelement von Giacomettis Formensprache. Eine Ausnahme bilden zwei Skulpturen, bei denen der Künstler die Menschengestalten mittels geschwungener Stahlbögen darstellte. Einen Teil der Ausstellung widmet Enrico Giacometti der künstlerischen Auseinandersetzung mit seinem berühmten Namensvetter und entfernten Verwandten Alberto Giacometti – den er zwar bewundert, von dem er sich aber deutlich abgrenzt. Um dies zu verdeutlichen, hat Enrico Giacometti Albertos «Schreitenden Mann» aus Blaublechstahl gefertigt und stellt ihn seinen eigenen, statischen Familienfiguren gegenüber.

Olympioniken und Designerobjekte
Auf der Terrasse vor der Galerie ist eine Skulpturengruppe aufgestellt, die weniger statisch daher kommt: Zu sehen sind die fünf Südbündner Olympioniken Dominique Gisin, Nevin Galmarini, Dario Cologna, Selina Gasparin und Sandro Villetta in Ausübung ihrer Sportart: «Allesamt romanisch sprachige Medaillengewinner» Neben seinen Skulpturen (1,8 bis 2 Meter gross oder 0.8 bis 1,0 Meter) zeigt Enrico Giacometti allerlei Gebrauchsgegenstände: Aus Blaublechstahl gefertigte Designermöbel, beispielsweise eine Sitzbank, oder auch Kerzenständer in verschiedenen Grössen, Blumenkübel, Schalen, Spiegel- und Bilderrahmen. Auch diese Gegenstände sind schnörkellos schlicht gestaltet.

Plattform für Dritte
Selbst wenn Enrico Giacometti in seiner Galerie in erster Linie eigene Werke zeigt, bietet er Dritten eine Ausstellungsplattform. Allen voran seinem Vater Balser Giacometti, einem begnadeten Aquarellisten, der Landschaften und Dorfansichten im Unterengadin gemalt hat. Ingesamt 150 Bilder hat Sohn Enrico eingerahmt und zeigt einige davon, neben zwei mit schwarzer Kreide gemalten Frauenakten. Zudem zeigt Frau Tutsberger, alias Alexandra Wohlwend, eine in Celerina aufgewachsene Künstlerin, die an der Zürcher Hochschule der Künste Kunst und Medien studiert, eine kleine Auswahl von Schwarz-Weiss Fotografien zu den Pferderennen auf dem St. Moritzersee. Schliesslich zeigt Patrizia Cassina aus Como neuste grossformatige Kompositionen: Abstrakte, in winterlichen Farbtönen gehaltene Bilder.

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